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Arendt & Medernach berät Sponsoren der Lakestar SPAC 1 SE bei Börsengang an der Frankfurter Wertpapierbörse

Luxemburg, 24. Februar 2021 –
Die öffentlichen Aktien der Lakestar SPAC 1 SE, die erste sogenannte Special Purpose Acquisition Company (SPAC) mit Fokus auf eine Akquisition im Technologiesektor in Europa, sind am Montag am regulierten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse (General Standard) zugelassen worden. Zudem wurden die öffentlichen Optionsscheine der SPAC in den Freiverkehr an der Börse Frankfurt Zertifikate AG eingeführt. Die Sponsoren der Lakestar SPAC 1 SE wurden im Rahmen des Börsengangs von einem auf Kapitalmarkttransaktionen spezialisierten Team der internationalen Wirtschaftskanzlei Arendt & Medernach unter Federführung der Partner Alexander Olliges und François Warken beraten.

Der Wertpapierprospekt war am 19. Februar 2021 in Luxemburg von der Commission de Surveillance du Secteur Financier (CSSF) in deren Eigenschaft als zuständige Behörde gebilligt worden. Darüber hinaus hat die Lakestar SPAC 1 SE Sponsoraktien und Sponsoroptionsscheine ausgegeben. Es wird erwartet, dass diese Transaktion den Weg für das Comeback weiterer SPACs mit Sitz in Luxemburg an europäischen Börsen ebnet. 

Der SPAC als alternative Investitionsgelegenheit und Alternative zum Börsengang

Ein SPAC ist ein Akquisitionsvehikel, das typischerweise von Fachleuten in einem bestimmten Bereich gegründet wird (wie z. B. im Fall der Lakestar SPAC 1 SE Technologie). Das primäre Ziel ist es, durch einen Unternehmenszusammenschluss ein operatives Unternehmen oder eine Gruppe zu erwerben, die sich oft ihrerseits in einer Frühphase eines Börsengangs befindet. Eine solche Akquisition wird durch die Kapitalbeschaffung der SPAC im Zuge ihres eigenen Börsengangs finanziert. Die so beschafften Erlöse werden auf einem Treuhandkonto gehalten, um bei Bedarf schnell eingesetzt werden zu können. Sobald ein potenzielles Übernahmeobjekt identifiziert wurde, muss der Unternehmenszusammenschluss von der Mehrheit der abgegebenen Stimmen auf einer Hauptversammlung des SPACs genehmigt und in der Regel innerhalb eines Zeitraums von zwei Jahren ab deren Börsenzulassung vollzogen werden. Andernfalls wird die SPAC liquidiert. 

Öffentliche Aktionäre des SPACs haben damit die Möglichkeit, unmittelbar in ein Akquisitionsvehikel zu investieren und genießen gleichzeitig die Rechtsgarantien einer börsennotierten Gesellschaft: Regulierung und Transparenz sowie das Mitspracherecht beim Unternehmenszusammenschluss. Wird dieser genehmigt, können die öffentlichen Aktionäre, die den geplanten Unternehmenszusammenschluss nicht gutheißen, den Rückkauf ihrer Aktien verlangen. Für das Zielunternehmen stellt der Unternehmenszusammenschluss eine attraktive Alternative zu einem traditionellen eigenen Börsengang dar.

Neues Potenzial für Luxemburg

Der Start des ersten luxemburgischen SPACs nach mehr als einem Jahrzehnt deutet auf attraktive Möglichkeiten für Europa und Luxemburg gleichermaßen hin. Dank seines unternehmensfreundlichen Umfelds, seines Investitionsschwerpunkts und seiner spezialisierten Aufsichtsbehörden ist Luxemburg als Standort für das Auflegen von SPACs ideal positioniert. Die Unterstützung durch Experten in Bereichen, die für die Gründung von SPACs spezifisch sind (u.a. Kapitalmarktregulierung, Gesellschaftsrecht, M&A und Steuern), ist für die erfolgreiche Gründung einer SPAC unerlässlich.

„Die SPAC bietet eine neue Art des Börsengangs, die dem heutigen Wunsch nach Effizienz und verkürzter Time-to-Market entspricht“, erklärt François Warken, Partner und Leiter der Kapitalmarktrechtspraxis von Arendt & Medernach in Luxemburg. „Die Lakestar SPAC 1 SE ist auch ein sehr treffendes Beispiel für die Vielseitigkeit des luxemburgischen Gesellschaftsrechts und der einschlägigen Corporate-Governance-Regeln, die es ermöglichen, die wichtigsten Merkmale einer US-amerikanischen SPAC in einer luxemburgischen Gesellschaft genau nachzubilden und dabei gleichzeitig den EU-Wertpapier- und Börsenvorschriften vollständig Rechnung zu tragen.“

„Diese Art von Akquisition ist eine großartige Gelegenheit für Luxemburg: mitten im Herzen Europas und zudem mit einer guten Anbindung an alle wichtigen europäischen Börsenplätze“, betont Alexander Olliges, Partner in der Corporate/M&A-Praxis von Arendt & Medernach in Luxemburg. „Die Erreichbarkeit der Aufsichtsbehörde und deren Kenntnis des Produkts und der Bedingungen, die Flexibilität des luxemburgischen Gesellschaftsrechts bei der Umsetzung der Marktbedingungen für einen SPAC und das einmalige internationale Umfeld ermöglichen eine schnelle Realisierung von Projekten – insbesondere im Bereich Technologie und Innovation, wie wir im Fall der Lakestar SPAC 1 SE gesehen haben.“

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