„Wir sind ein kleines Büro in Deutschland, von dem aus wir internationale Großtransaktionen steuern“ – Dr. David Huthmacher zeigt, warum es sich lohnt, im Bereich Private Equity auf Kirkland & Ellis zu setzen.

Das deutsche Büro von Kirkland & Ellis ist zwar klein, doch genau das hat seine Vorteile für Flexibilität und Individualität. Wir haben mit Dr. David Huthmacher, Associate bei Kirkland & Ellis, über die Zukunft der Private Equity Branche gesprochen und herausgefunden, was die tägliche Arbeit in der Boutique im Private Equity Bereich ausmacht und wie man es schafft, Teil des Teams zu werden.

Dr. David Huthmacher ist Associate in der Corporate Praxisgruppe des Münchener Büros von Kirkland & Ellis International LLP. Der Schwerpunkt seiner Tätigkeit liegt im Bereich Wirtschafts- und Gesellschaftsrecht und umfasst die Beratung von Unternehmen, Private Equity und Venture Capital Fonds und anderen Finanzinvestoren bei nationalen und internationalen M&A und Private Equity Transaktionen, öffentlichen Übernahmen sowie Umstrukturierungen. David Huthmacher hat einen Lehrauftrag für Kapitalmarktrecht an der Universität Passau.

Jungen Juristinnen und Juristen, die sich für wirtschaftliche Zusammenhänge interessieren, empfehle ich: Nicht abschrecken lassen von unbekannten Spezialbegriffen und möglichst frühzeitig ein Praktikum oder eine Referendariatsstation absolvieren und direkt mitmachen! Es gibt kaum ein Rechtsgebiet, bei dem man so früh Verantwortung übernehmen kann und soll, wie im Private Equity.

Herr Dr. Huthmacher, Kirkland & Ellis zählt zu den renommiertesten Kanzleien für Private Equity und kann auf diverse Auszeichnungen verweisen, wie „Kanzlei des Jahres für Private Equity und Venture Capital“ bei den JUVE Awards 2019 und 2020 oder die Private Equity International (PEI) Awards 2020, bei denen Kirkland alleine acht Awards gewinnen konnte.

Wie hat sich Kirkland & Ellis diese Expertise und Reputation am Markt erarbeitet?

Wir haben uns riesig über die Auszeichnungen gefreut – sie sind ein großartiges Zeichen für uns, dass unsere Arbeit bei unseren Mandanten und im Markt wahrgenommen wird. In Deutschland hat sich Kirkland & Ellis diesen Ruf in den vergangenen Jahren aufgebaut: mit guter Arbeit für unsere Mandanten und einem schlagkräftigen Team mit tollen Anwältinnen und Anwälten. Bei all unseren Transaktionen fragen wir uns, wie wir unsere Produkte und Beratung noch mehr so ausrichten können, dass unseren Mandanten ein wirklicher Mehrwert entsteht. Das scheint zu funktionieren.

Wie ist Kirkland & Ellis als Kanzlei in Deutschland strukturiert – deutsche Boutique oder internationale Großkanzlei? Wie sieht die Kanzleiausrichtung aus?

Sie haben unsere Webseite gut studiert! Es stimmt schon: Wir sind ein kleines Büro in Deutschland, von dem aus wir internationale Großtransaktionen steuern. Dadurch sind wir tatsächlich eine kleine Boutique mit allen Vorteilen für Flexibilität und Individualität, haben aber im Hintergrund die große Kirkland Organisation, mit der wir vollkommen integriert auf unseren Transaktionen beraten. Für den Mandanten macht es schließlich keinen Unterschied, ob er mit einer Anwältin in London, Paris oder Houston oder einem Anwalt in Boston oder München spricht. Wichtig ist die lokale Expertise: Eine deutsche Transaktion kann man nur sinnvoll mit deutschen Anwältinnen und Anwälten organisieren und umsetzen. Dadurch haben wir die Möglichkeit, auch in unserem kleinen Büro große Transaktionen zu steuern. 

Ein gutes Beispiel für die Zusammenarbeit unserer internationalen Praxen ist die BIRKENSTOCK-Transaktion, die wir Anfang des Jahres abgeschlossen haben: Die globale Steuerung haben wir aus München heraus ausgeführt, Teams für Debt Finance, Kapitalmarktrecht und Kartellrecht haben aus London unterstützt, zusätzlich IP aus Chicago sowie Finance und US Gesellschaftsrecht aus New York. 

In welchem Dealvolumen Bereich ist Kirkland hauptsächlich beratend tätig?

Wir sind in allen Bereichen beratend tätig, sowohl im Private als auch im Public M&A. In der jüngeren Vergangenheit haben wir einige sehr große Transaktionen beraten, darunter den Erwerb der Aufzugssparte von thyssenkrupp – mit rd. EUR 17 Mrd. der größte Private Equity Deal in Deutschland aller Zeiten – sowie den Erwerb von BIRKENSTOCK. Daneben haben wir zu vielen weiteren Transaktionen im Milliardenbereich beraten, sind aber auch bei MidCap Transaktionen um EUR 500 Millionen Dealvolumen tätig. Und immer mal wieder gibt es einen Zukauf für eine Portfoliogesellschaft eines Mandanten, da wird es auch mal ein kleiner zweistelliger Millionenbetrag.

Welche Private Equity Transaktion ist Ihnen besonders in Erinnerung geblieben?

Wir haben gerade eine große Transaktion geclosed, nämlich den zuvor bereits erwähnten Erwerb von BIRKENSTOCK für einen unserer Mandanten. Das war eine besonders spannende Transaktion, weil jeder das Produkt und die Marke kennt. Die Transaktion war aber auch rechtlich sehr herausfordernd, weil sie verschiedene Elemente eines Assets und Share Deals miteinander verknüpft hat. Daneben galt es Anwälte in Kanada, USA, Schottland, Deutschland, England, Frankreich, Luxemburg, den Niederladen, Österreich, der Türkei und Singapur zu koordinieren.

Wie funktioniert ein Private Equity Deal konkret? 

Ein Private Equity Deal ist in erster Linie eine „gewöhnliche“ M&A Transaktion. Das Besondere daran ist aber, dass neben den traditionellen Transaktionsdokumenten wie dem Unternehmenskaufvertrag samt Anlagen und Begleitdokumenten noch eine Vielzahl von weiteren Themen hinzukommen: Üblicherweise wird für eine Private Equity Transaktion eine Akquisitionsstruktur aufgesetzt, d.h. häufig werden neue Gesellschaften gegründet, die die Zielgesellschaft übernehmen; dort investieren teilweise weitere Co-Investoren. Schließlich benötigt der Private Equity Deal immer eine Menge Fremdkapital; sei es über die Begebung einer Anleihe oder über die Aufnahme von Bankdarlehen. Dadurch arbeitet eine Vielzahl verschiedener Teams auf einem Private Equity Deal Hand in Hand zusammen.

Was ist an der Private Equity Branche so reizvoll generell?

Private Equity ist lebendig. Es kann manchmal stressig werden, aber vor allem lernt man stets neue Branchen und Mandanten kennen und arbeitet mit Mandanten zusammen, die etwas von ihrem Job verstehen und enorm transaktionserfahren sind. So lernen wir gegenseitig voneinander. Gleichzeitig ist die Verbindung von tiefgreifender juristischer Arbeit und großen, internationalen Prozessen ganz besonders spannend. Eine weitere Besonderheit: In Private Equity Unternehmen arbeiten viele Berater, die noch vergleichsweise jung sind. Das erleichtert den Berufseinstieg enorm, da eine junge Anwältin oder ein junger Anwalt immer auch einen Ansprechpartner oder eine Ansprechpartnerin auf Augenhöhe mit gleicher Erfahrung hat.

Private Equity gehört zu den Rechtsbereichen, die sehr stark von der allgemeinen Wirtschaftslage abhängen. Wie hat sich Corona auf die Private Equity Branche ausgewirkt? Wie sehen Sie die Branche in Zukunft?

Im 2. Quartal 2020 hat man die Verunsicherung in der Branche stark gespürt: Deals wurden zurückgezogen, Prozesse abgebrochen und nur sehr zaghaft wieder gestartet. Zum Ende des vergangenen Jahres und ganz besonders seit Beginn dieses Jahres sieht das vollkommen anders aus: Es wird wieder gekauft. Durch niedrige Zinsen ist das Fremdkapital momentan günstig und alle sind hoffnungsfroh, dass es nach einem schwachen letzten Jahr ein super Jahr für die Weltwirtschaft wird. Hinzu kommt: Private Equity Fonds verfügen derzeit über sehr viel Dry Powder, d.h. noch nicht abgerufenem Anlegerkapital. Es dürfte davon auszugehen sein, dass dies für ein weiteres Wachstum der Branche über Jahre hinweg sorgen wird. 

Welche Fähigkeiten sollte man – neben entsprechender juristischer Qualifikation – als Rechtsberaterin oder Rechtsberater mitbringen, um im Private Equity-Bereich erfolgreich zu sein?

Wer in der Private Equity Branche arbeitet sollte nicht nur gute Juristin oder guter Jurist sein, sondern auch wirtschaftliches Interesse mitbringen und Spaß am Prozessmanagement haben. Unsere Tätigkeiten sind sehr vielfältig: Einerseits beraten wir natürlich zu juristischen Themen, d.h. recherchieren Rechtsfragen und geben Empfehlungen an unsere Mandanten. Aber: Unsere Transaktionen sind häufig sehr groß und wir koordinieren Teams über mehrere Kontinente und Zeitzonen hinweg; da sollte man Spaß daran haben Prozesse zu organisieren und sich mit Kollegen in Hong Kong und Palo Alto abzustimmen. Das macht die Tätigkeit für mich gerade so spannend und abwechslungsreich.

Warum ist Kirkland & Ellis eine ideale Kanzleiadresse für den Berufseinstieg in der Private Equity Branche?

Kirkland & Ellis eignet sich sehr gut für den Berufseinstieg in der Private Equity Branche, weil wir unsere Branchen- und Fachkenntnis in einem kleinen Büro mit guten Ausbildungsmöglichkeiten verbinden. Durch unsere Größe arbeiten bei uns alle Teammitglieder eng miteinander zusammen – die Anwältinnen und Anwälte aus dem ersten Jahr direkt mit der Partnerin oder dem Partner und ab dem ersten Tag auch mit den Mandanten. So erlebt jede Berufsanfängerin und jeder Berufsanfänger aus nächster Nähe, was unsere Mandanten wünschen. Durch die enge Zusammenarbeit können wir uns gegenseitig ständiges Feedback geben und jeden Tag hinzulernen und etwas besser werden.

In München haben wir darüber hinaus ein Programm aus verschiedenen Fortbildungsveranstaltungen im rechtlichen Bereich, dazu gehören beispielsweise unsere Transactional Practice Lectures, in denen Partner Vorlesungen über beratungsrelevante Themen halten, sowie unser Breakfast and Learn, bei dem in informellerer Runde etwa ein Beispielskaufvertrag durchgesprochen wird. Darüber hinaus bieten wir Soft Skill Trainings (Präsentationstraining), Business Development Trainings und verschiedene Fortbildungen im wirtschaftlichen Bereich, z.B. Accounting. 

Wie sehen die Karrierebegleitung und Aufstiegschancen im Bereich Private Equity bei Kirkland & Ellis aus? 

Gut! Jeder und jedem Associate wird eine Mentorin oder ein Mentor zur Verfügung gestellt, die oder der bei der persönlichen Entwicklung unterstützen sollen. Wir sind hier ein echtes Team und wir arbeiten in wechselnder Besetzung je nach Verfügbarkeit auf den verschiedenen Transaktionen sehr eng miteinander. Dadurch lernen wir ständig von anderen Teammitgliedern und geben uns gegenseitig Feedback.Darüber hinaus gibt es dann einmal im Jahr einen institutionalisierten Feedbackprozess, bei dem alle Partnerinnen und Partner weltweit, mit denen man im Vorjahr zusammengearbeitet hat, die Leistung der Associates bewerten. Dieses Feedback wird dann dezidiert diskutiert. Die Aufstiegschancen könnten momentan kaum besser sein: Die Private Equity-Branche boomt und wird auch in den kommenden Jahren wachsen. Gleiches gilt auch für unser Münchener Büro.