„Wir helfen unseren Kunden, disruptive Technologien zu implementieren und Zukunft zu gestalten“

Nicole Formica-Schiller, Gründerin Pamanicor Health

Volljuristin, Wirtschaftswissenschaftlerin und durch und durch Unternehmerin: Nicole Formica-Schiller ist CEO und Gründerin der Pamanicor Health AG. 2019 wurde Forbes auf sie aufmerksam und wählte sie aufgrund ihrer innovativen Ideen zum Forbes „Writing-Future-Codes“ Summit aus: Ihr Unternehmen berät weltweit zu den Themen Künstliche Intelligenz (KI), Blockchain, Big Data, Digital Health und Bioethik an der Schnittstelle zu Life Sciences und Healthcare.

„Wir wollen unseren Kunden im Gesundheitswesen bei der Suche, Mitgestaltung und Implementierung neuer Technologien helfen“, so Nicole Formica-Schiller, CEO von Pamanicor Health, die die nächste Digitalisierungswelle im Blick hat: „Zum Beispiel die Weiterentwicklung von Künstlicher Intelligenz hin zu einer Technologie mit Purpose.“ Zusammen mit ihren Cross-Industrie Experten, u.a. aus dem Bereich Medizin und Biotech, legt sie besonderen Wert auf interdisziplinäre Lösungen zu den komplexen Fragestellungen in diesem Bereich. Ihre Kunden, die von multinationalen Unternehmen bis hin zu Start-ups, Finanzinstitutionen, Investoren, Regierungen und Hochschulen reichen, wissen diesen Ansatz zu schätzen. „Dabei liefern wir Handlungsempfehlungen und helfen bei der Entwicklung tragfähiger Zukunftskonzepte“, so die Unternehmerin.

„Der Wettbewerb im Gesundheitswesen ist bereits vor Covid-19 technischer, schneller und härter geworden. Dies wird sich in Zukunft noch verschärfen. Deswegen ist der Beratungsbedarf hoch.“

„Wir stellen fest, dass die Stakeholder, mit denen wir arbeiten, zwar gut über Teilaspekte neuer technologischer Entwicklungen informiert sind, ihnen aber das sogenannte Big Picture fehlt“, erklärt Formica-Schiller. „Hier kommen wir ins Spiel und zeigen individuelle Chancen und Optionen auf. Da wir global arbeiten, haben wir internationale Entwicklungen auf dem Schirm und können so bestmöglich beraten.“ Pamanicor Health pflegt dabei ein weites Netzwerk mit Stakeholdern aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. „Was wir tun, ist für mich wie eine vierte industrielle Revolution, die die ganze Welt umspannt“, so Formica-Schiller.

„Bei Pamancor Health machen wir unsere Kunden auf die Notwendigkeit aufmerksam, Gesundheitsfragen auch aus einer geopolitischen Perspektive zu betrachten.“

Die aktuelle Coronavirus-Pandemie ist ein gutes Beispiel dafür, wie die globale Gesundheitsversorgung zu einem wichtigen geopolitischen Thema werden kann. Fortschritte in der KI- und Blockchain-Technologie und Big Data können dazu beitragen, die aktuellen Herausforderungen zu bewältigen, denen sich die globalen Versorgungsketten im Zusammenhang mit Covid-19 und seiner Ausbreitung gegenübersehen. „Bei Pamancor Health machen wir unsere Kunden immer wieder auf die Notwendigkeit aufmerksam, Gesundheitsfragen auch aus einer geopolitischen Perspektive zu betrachten“, führt Nicole Formica-Schiller aus.

Darüber hinaus sind Fragen der Bioethik und des Datenschutzes, wie z.B. diejenigen, die die EU im Zusammenhang mit der Nutzung von Smartphone-Daten zur Verfolgung der Verbreitung des Virus herausfordern, die Art von Problemen, bei deren Lösung Pamanicor Health seinen Kunden hilft.

„Grundsätzlich gilt, dass bereits vor Corona der Wettbewerb in der Gesundheitsbranche technischer, schneller und härter geworden ist. Dies wird sich in Zukunft noch verschärfen“, so Formica-Schiller. „Deswegen ist es für viele unserer Kunden so wichtig, eine Spitzenposition im internationalen Wettbewerb einzunehmen. Daher auch der hohe Beratungsbedarf.“

„Wir bringen Stakeholder aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft zusammen und übersetzen Neues und Abstraktes in greifbare Sachverhalte, damit unsere Kunden beste Resultate erzielen.“

Die Gründungsidee für Pamanicor Health kam Formica-Schiller als sie feststellte: Es werden im Gesundheitswesen zwar viele Ressourcen für technologische Weiterentwicklung bereitgestellt, aber die sehr guten Resultate bleiben oft aus. „Der Grund ist, dass Stakeholder zu wenig miteinander kommunizieren. Dementsprechend war mein Ansatz, Vertreter aus den unterschiedlichen Welten, auch aus der Politik, an einen Tisch zu bringen“, so die CEO, die bis heute von ihrem juristischen Hintergrund profitiert: „Als Volljuristin kenne ich die rechtlichen Grenzen des Machbaren unter Abwägung wirtschaftlicher Aspekte und kann entsprechende Empfehlungen aussprechen.“

Insgesamt 15 Jahre internationale Berufserfahrung, u.a. in München, London, Kuala Lumpur, Hong Kong, Moscow, hat Formica-Schiller bei der Firmengründung im Gepäck. Als Task-Force-Mitglied hat sie eines der größten europäischen Infrastrukturprojekte begleitet und war als Juristin bei Großkanzleien und Versicherungen aktiv.“Während meiner Zeit bei Nord Stream 1 hatte ich das Privileg, mit vielen führenden Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft zusammenzuarbeiten, darunter auch mit dem deutschen Alt-Bundeskanzler Gerhard Schröder, von denen ich viel über die Schnittmenge von Recht, Politik und Wirtschaft gelernt habe.“ Auch eine Einladung von Elke Büdenbender, der Frau des amtierenden deutschen Bundespräsidenten, nach Schloss Bellevue war für Nicole Formica-Schiller eine sehr bereichernde Begegnung. „Sie ist ebenfalls Juristin und wir konnten uns zu Themen wie weibliche Führungskräfte und digitale Entwicklungen u.a. im Bereich KIaustauschen.“

„Ich wollte nie eine klassische Rechtsanwältin werden: Ich wusste immer, dass ich international an der Schnittstelle von Jura und Wirtschaft arbeiten will.“

„Eine klassische Rechtsanwältin war und wollte ich nie sein“, sagt Formica-Schiller. „Ich wusste von Anfang an, dass ich international an der Schnittstelle von Jura und Wirtschaft arbeiten möchte.“ Heute gestaltet die Unternehmerin Zukunft in einer Branche, die ständig im Wandel ist: „Auch wenn der Markt gerade erst entsteht, handelt es sich bereits um eine Milliarden-Industrie, für die wir mit Pamanicor Health ein Gesamtpaket liefern. Wir helfen unseren Kunden dabei, dem Tempo standzuhalten.“

„Es bringt nichts, Sachverhalte nur theoretisch zu besprechen. So entstehen Gesetze, die in der Praxis nicht funktionieren.“

Eine wichtige Einladung für Nicole Formica-Schiller erfolge zudem durch die Datenethikkommission der deutschen Bundesregierung. „Hier konnte ich meinen juristischen und digitalen Background in die Politik einbringen“, so die Unternehmerin. Es ging um das Thema der ethischen Gestaltung einer digitalen Zukunft. „Es ist wichtig, die technischen Möglichkeiten von verschiedenen Seiten zu beleuchten, sagt Nicole Formica-Schiller, die darauf Wert legt, dass Kommissionen, Ausschüsse und Gremien auch mit Experten besetzt sind, die aus der Praxis kommen. „Es bringt nichts, Sachverhalte nur theoretisch anzugehen und daraus Berichte zu erstellen, die vielleicht zur Gesetzesgrundlage werden. So entstehen Gesetze, die in der Realität nicht funktionieren und wettbewerbsunfähig machen.“ Aktuell arbeitet Formica-Schiller am nächsten Karriere-Highlight: „Ein internationaler Fachverlag hat mich gefragt, ob ich ein Buch zum Thema künstliche Intelligenz und Blockchain im Gesundheitswesen schreiben will. Dieses Buch wird in Kürze erscheinen.“

„Als Unternehmerin muss ich Verantwortung übernehmen und ein positives Mindset sowie Standhaftigkeit mitbringen.“

Die Juristin brennt für ihren Job und ist echte Vollblut-Unternehmerin: „Ich trage große Verantwortung. Aber gleichzeitig bin ich frei in meinen unternehmerischen Entscheidungen. Eine unheimlich bereichernde Kombination.“ Dabei weiß sie, welche Eigenschaften zukünftige Unternehmer mitbringen müssen: „Wirtschaftliches Verständnis natürlich. Darüber hinaus muss die Bereitschaft da sein, Verantwortung zu übernehmen – für sich, andere und das eigene Handeln“, so Formica-Schiller. „In meinem Bereich sind außerdem unvoreingenommene Neugier, kritisches Hinterfragen, Querdenken, ein positives Mindset und eine gewisse Standhaftigkeit wichtig.“ Ihr Jurastudium in Bayern hilft der Unternehmerin bis heute. Ihr Blick auf die aktuelle juristische Ausbildung ist vor allem ein internationaler: „Dabei finde ich es spannend, dass zunehmend Entrepreneurship in die juristische Ausbildung eingebunden wird. Da könnte man jedoch noch mehr machen. Einige Länder unterstützen und fördern Unternehmertum noch intensiver – gerade im Rechtswesen.“