J

Jan-Bernd Pöhlking, Head of Legal Northern Europe bei WeWork: „Nach einem schwierigen Jahr 2019, wachsen wir dank neuer Führung und Ausrichtung jetzt nachhaltiger“

Jan-Bernd Pöhlking WeWork Titelbild

2019 ist ein turbulentes Jahr für WeWork: Der geplante Börsengang des Work-Space-Anbieters platzt. Das Unternehmen wird daraufhin strategisch neu ausgerichtet und steht nun unter neuer Führung. Jan-Bernd Pöhlking, Head of Legal, sieht positiv in die Zukunft. Er glaubt an die neue Marschrichtung und schätzt an seinem Arbeitgeber vor allem das kreative Umfeld, einen einzigartigen Spirit und die internationale Ausrichtung.

„Nach einem herausfordernden Jahr 2019 bin ich fest davon überzeugt, dass wir auf einem guten Weg sind, unsere Marktführerschaft auszubauen und profitabel zu werden“, so Head of Legal für Northern Europe, Jan-Bernd Pöhlking. Aktuell ist WeWork als Anbieter von Bürolösungen mit über 693.000 Mitgliedschaften in 38 Ländern und fast 150 Städten vertreten. „Ein Großteil der Mitglieder sind etablierte Unternehmen wie die Deutsche Bahn oder Netflix. Gerade für diese Kunden möchten wir auch künftig moderne  Arbeitswelten zu flexiblen Konditionen bieten“, sagt Pöhlking, der voll und ganz hinter dem neuen Geschäftsmodell von WeWork steht.

WeWork Eingang Stralauer Allee
Foto: WeWork
Jan-Bernd Pöhlking Portrait

„Der geplatzte Börsengang war sehr enttäuschend, aber wir haben daraus gelernt und das Wachstum entschleunigt.“

„Natürlich war der geplatzte Börsengang sehr enttäuschend. Wir hatten damit gerechnet, dass alles funktioniert wie geplant“, so der Jurist. „Rückblickend gab es Fehler in der Führungsstruktur und wir sind zu schnell gewachsen, bevor wir unser Geschäftsmodell ausreichend unter Beweis stellen konnten Der Unternehmenswert von WeWork stürzt im Herbst 2019 von 47 auf 8 Milliarden Dollar ab. Doch dank eines neuen Managements und der finanziellen Unterstützung des japanischen Softbank-Konzerns, geht es weiter. „WeWork hat viele Lehren aus dieser Zeit gezogen. Eine der größten Veränderungen ist die Wachstumsgeschwindigkeit. Da wurde ein bisschen Luft rausgenommen“, erklärt Pöhlking. „Wir haben uns neu sortiert und konzentrieren uns jetzt auf unser aktuelles Standort-Portfolio und Kernregionen. So wachsen wir nachhaltiger.“

WeWork Stralauer Allee Haupthalle
Foto: WeWork

„Bei WeWork herrscht ein außergewöhnlicher Spirit. Wir sind ein hoch motiviertes Team, das einander auf Augenhöhe begegnet.“

Ein weiterer Erfolgsfaktor des Unternehmens sei das Team: „Bei WeWork herrscht ein außergewöhnlicher Spirit und das Team ist sehr motiviert“, sagt Pöhlking. „Uns ist bewusst, dass wir vor einer anspruchsvollen Aufgabe stehen und klare Ziele verfolgen. Dementsprechend müssen alle motiviert mit anpacken.“ Schon 2021 sollen insgesamt tausend Standorte weltweit erschlossen sein. 2022 will das Unternehmen einen positiven Cashflow erreichen und im Jahr darauf die Millionen-Marke an Mitgliedern knacken. WeWorks Mission: Als Weltmarktführer im Space-as-a-Service-Sektor Unternehmen jeder Größe die Möglichkeit geben, produktiv und vernetzt zusammenzuarbeiten. Dafür werden nicht nur durchdachte Büroflächen, sondern auch Events geboten. Der Head of Legal sieht die Arbeit bei WeWork als einmalige Chance, einen Wachstumsmarkt voller Potential mitzugestalten. „Bei uns sitzt niemand im Glashaus und niemand im Elfenbeinturm. Wir sind ein echtes Team.“ 

„Wir arbeiten sehr international und entwickeln länderspezifische Lösungen für vergleichbare Sachverhalte.“

Jan-Bernd Pöhlking startet 2019 bei WeWork – während einer exponentiellen Wachstumsphase. „Die Geschwindigkeit war hoch. In kürzester Zeit mussten wir eine Vertrags- und Unternehmensstruktur aufbauen.“ Im Alltag landen auf seinem Schreibtisch vor allem zivilrechtliche oder gesellschaftsrechtliche Fragen. Auch öffentlich-rechtliche Themen seien dabei. „Wir sind für Deutschland, Schweden, Dänemark, Norwegen und die Niederlande zuständig. Das bedeutet, dass wir länderspezifische Lösungen für vergleichbare Sachverhalte entwickeln“, so der Head of Legal. „Unsere Ziele sind maximale Qualität, einheitliche Standards und Komfort für unsere Mitglieder.“ Doch Pöhlkings Arbeit geht über Europagrenzen hinaus: „Zu unseren größten Kunden gehören viele US-Unternehmen der Fortune 500. Wir arbeiten außerdem mit unserem EMEA-Headquarter zusammen, der neben Europa auch den Nahen Osten und Afrika verantwortet.“ 

WeWork Stralauer Allee Gastrobereich
Fotos: WeWork
WeWork Sony Center Lounge
WeWork Stralauer Allee Arbeitsbereich

„Der Aufbau des Teams für Northern Europe ist für mich sehr erfüllend – vor allem mit der Erfahrung einer weltweit tätigen Rechtsabteilung im Rücken.“

Die internationale Aufstellung gehört für den Juristen zu den Highlights seines Jobs, da er immer wieder Neuland betrete – sowohl geografisch als auch produktbezogen: „Wir führen eine Plattform ein, die den Ansprüchen einer dynamischen und vernetzten Arbeitswelt entspricht. Dabei bieten wir technologiegetriebene Immobilienlösungen und erschließen neue Märkte: Im Herbst starten wir zum Beispiel in Kopenhagen,“ so Pöhlking. „Ich erlebe es zudem als persönlich sehr erfüllend, dass ich ein deutsch-nordeuropäisches Team aufbauen und dabei auf die Erfahrung unserer weltweit tätigen Rechtsabteilung zurückgreifen darf“, sagt der Head of Legal, der auch die Einführung neuer Methoden und Produkte aus dem Legal-Tech-Bereich begleitet. „Wir haben zum Beispiel eine Collaboration Plattform entwickelt, dank der wir mit unseren Panelkanzleien effizienter kommunizieren und Aufträge ausschreiben können“, erklärt Pöhlking. „Zudem teilen wir Beratungsergebnisse unserer Kanzleien mit dem gesamten EMEA-Team, sodass wir doppelte Aufträge vermeiden.“ 

„Ein Unternehmensjurist, der auch die Kanzleiseite kennt, kann externe Anwaltsdienstleistungen effizient beauftragen und bewerten.“

Insbesondere für die WeWork-Rechtsabteilung bedeutet die neue Unternehmensausrichtung auch stärkere Einbindung. „Wir gestalten die finanziellen und strategischen Ziele aktiv mit, was sehr spannend ist“, sagt Pöhlking, der seine juristische Karriere auf Unternehmensseite begann und dann in eine Kanzlei wechselte. „Ich empfinde die Arbeit in beiden Welten als sehr reizvoll. Sie bereichern einander“, so der Jurist. „Ein guter Rechtsanwalt kennt sich nicht nur in seinem Rechtsgebiet und vielleicht im Prozessrecht aus. Er versteht auch wirtschaftliche Fragen und unternehmenseigene Entscheidungsprozesse. Und ein Unternehmensjurist kann gerade bei der Vertragsgestaltung von einem Rechtsanwalt lernen, der stärker in Konflikt- und Prozesskategorien denkt.“ Pöhlking betont: Ein Jurist, der beide Welten kennt, könne auch externe Anwaltsdienstleistungen effizienter beauftragen und bewerten.

WeWork Jan-Bernd Pöhlking Portrait
WeWork Stralauer Allee Büro
Foto: WeWork

„In einem wachsenden Zukunftsunternehmen mitzugestalten und wieder internationaler zu arbeiten – das hat mich gereizt.“

Während seiner eigenen Kanzleizeit bei Knauthe Rechtsanwälte arbeitet Pöhlking intensiv im Mietrecht. „Das hat viel Freude bereitet – gerade in einer so etablierten Kanzlei mit tollen Kollegen. Mir fehlten als Anwalt jedoch das Management-Element und die Zusammenarbeit mit anderen Abteilungen.“ Als das Angebot von WeWork kommt, erkennt Jan-Bernd Pöhlking eine besondere Chance: „In einem wachsenden Zukunftsunternehmen mitzugestalten und wieder internationaler zu arbeiten – das hat mich gereizt.“ Auch der Unternehmensspirit habe ihn direkt begeistert. „Bei WeWork muss man definitiv sehr kreativ und gleichzeitig sehr praktisch denken können. Auch kritisches Hinterfragen gehört dazu“, sagt Pöhlking, der mit seinem Team eine fundierte Rechtsberatung liefert. „Dabei ist es unser Ziel, Entwicklungen so wenig wie möglich zu bremsen, sondern vielmehr zu lenken. Wir wollen keine Naysayer sein, sondern lieber ein Yes, if… anbieten.“

„Karriere heißt nicht, den eigenen Werdegang strategisch durchzutakten, sondern offen zu sein und Chancen zu nutzen.“

Jan-Bernd Pöhlking sieht für Nachwuchsjurist*innen und alle, die sich für WeWork interessieren, hervorragende Karriereperspektiven: „Wir wachsen in zahlreichen Ländern, deswegen werden sich auch weiterhin Jobmöglichkeiten ergeben. Außerdem sind die Arbeitsbedingungen sehr attraktiv – zum Beispiel in Sachen Work-Life-Balance“, so der Head of Legal. „Ich war zu Anfang erstaunt, wie flexibel das Arbeiten hier ist – obwohl das für einen Anbieter von Coworking-Spaces eigentlich auch naheliegt. Hier wird niemand schief angeschaut, wenn er mal früher gehen möchte. Außerdem hat jeder Zugang zu unseren über 820 Standorten und kann deswegen auch mal aus einem anderen Land arbeiten.“ Was Bewerber*innen mitbringen sollten: Verlässlichkeit und Bereitschaft, die Extrameile zu gehen, wenn es darauf ankommt. „Mein Tipp: Flexibel bleiben, offen sein und Chancen ergreifen. Karriere heißt nicht, den eigenen Werdegang strategisch durchzutakten.“

CategoriesWeWork